Geschichte

Der OVD wurde 1894 in Düdingen durch musikalisch besonders begabten Idealisten gegründet und zunächst von Peter Zurkinden, einem Lehrer, Organisten und Zivilstandsbeamten, geleitet. Die Mitglieder des Orchesters stammten aus allen Gesellschaftsschichten: ein Lehrer, ein Inspektor, ein Büroangestellter, ein städtischer Ange-
stellter, ein Briefträger, ein Schreiner, Arbeiter, Landwirte, ein Bankdirektor, Politiker und Studenten. Für sie alle war die Musik ein Ideal, das es zu pflegen galt, vor allem in diesem deutschsprachigen Teil des Kantons, der vom österreichischen Geist geprägt und von der Wiener Romantik beeinflusst wurde. Die Gründung eines Orchesters entsprach dem Lebensstil der damaligen Zeit. Der OVD trat in Gaststätten als Unterhaltungsmusik zu den Klängen der Donaumonarchie auf. Der Enthusiasmus der begabten Musiker brachte dem OVD einen guten Ruf und Erfolg ein. Die Verwaltung (Mitgliederverzeichnis und Kasse) wurde notwendig und 1904 wurde Leonz Reichlin, ein junger Arzt, zum ersten Präsidenten ernannt. Um 1910 war der OVD das beliebteste Ensemble der Region. Leider setzten die Kriegsjahre den Proben und Aufführungen ein Ende.

Im Jahr 1918 wurde das Gemeinschaftsleben im Dorf wieder aufgenommen. Der OVD behielt ihren Ruf als Gruppe qualifizierter Amateurmusiker und entwickelte sich weiter. Die ersten Statuten des Vereins wurden 1926 von der Generalversammlung angenommen. Der OVD scheint ihren Höhepunkt im Jahr 1935 erreicht zu haben. Aufgrund der Unterschiede zwischen den Generationen nahm jedoch die musikalische Qualität ab und der Stern verblasste allmählich. Zur gleichen Zeit erschienen andere Gruppen und andere Musik. Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs legte eine weitere lange Pause für die Vereinigung ein. Unter der musikalischen Leitung von Moritz Schmutz konnte der OVD in der Nachkriegszeit bis 1993 einen Teil seiner Aktivitäten in Zusammenarbeit mit dem Dorftheaterverein wiederaufnehmen. Das Orchester begleitete die Theatervorstellungen musikalisch. Erwähnenswert ist auch der Einfluss des Geigers Vinzenz Offner, der dem OVD seit seinem Beitritt im Jahre 1928 zu seiner Lebensaufgabe machte, er gilt als eine der tragenden Säulen und Vater des OVD.

Das 100-jährige Jubiläum (1994) unter der Leitung von Beat Aebischer markierte den Eintritt des OVD in sein neues Jahrhundert. Dieser Erfolg führte dazu, dass der OVD mit regionalen Chören auftrat, an einer Radio- und Fernsehsendung teilnahm, eine CD aufnahm und an der Eröffnung der Kulturhalle "Podium" teilnahm. Im Jahr 2019 feierte der OVD unter der Leitung des Dirigenten Osvaldo Ovejero ihr 125-jähriges Bestehen.